Ein wichtiger Schritt vor der Einführung eines Learning Management System (LMS) ist die Bestimmung von Lernpfaden. Denn Lernpfade machen einen wichtigen Teil Deines LMS aus! Sie sorgen dafür, dass Lernschritte automatisch in Reihe geschaltet sind. So durchlaufen Deine Mitarbeitenden einen solchen Lernpfad einfach automatisch, ohne dass Du manuell Kurse zuweisen musst.
Vielleicht hast Du diesen Begriff noch nie gehört und fragst Dich jetzt, was das überhaupt sein soll? Kein Problem. Denn in diesem Artikel erklären wir anhand eines Beispiels, was Lernpfade eigentlich sind, wozu sie benötigt werden und welche Vorteile sie mit sich bringen.
Ein Lernpfad setzt sich aus unterschiedlichen Elementen zusammen. Um die Abfolge besser verstehen zu können, erläutern wir diese anhand eines Beispiels:
Stelle Dir das LMS als große Bibliothek vor. Die verschiedenen Kategorien in Deinem LMS sind die verschiedenen Regale mit unterschiedlichen Themen, in denen all die Bücher Deiner Bibliothek stehen. Diese unterschiedlichen Bücher symbolisieren dann wiederum die Kurse. All die Bücher haben selbstverständlich auch verschiedene Kapitel – das sind die Module. Die einzelnen Seiten eines Kapitels kannst Du Dir schließlich als Lernschritte vorstellen. Eine Abfolge von Lernschritten ergibt in der Summe einen Lernpfad. Besteht eine Kategorie im LMS aus mehreren Kursen, die in Reihe geschaltet werden, dann könnte das eine Buchreihe mit mehreren Bänden, wie z. B. die Brockhaus Enzyklopädie sein. Würdest Du all den Regalen in Deiner Bibliothek einen neuen Anstrich verpassen, wäre das wie ein Branding. Z. b. könnte die Kategorie „Kochen“, der Kurs „Italienische Küche“, das Modul „Pasta“ und der Lernschritt „Spaghetti Bolognese“ sein.
Das Ganze verbildlichen wir mit einem Praxisbeispiel aus der HR-Abteilung: Eine neue Mitarbeiterin soll das Onboarding durchlaufen. Dazu befindet sich im LMS die Kategorie „Onboarding“. Diese besteht aus den Kursen „Einführung in das Unternehmen“, „Informationen über Produkte / Dienstleistungen“ und „Hinweise aus der Personalabteilung: Regelwerke, Compliance und Sicherheit“. Der Kurs „Einführung in das Unternehmen“ könnte dann wiederum z. B. aus den Modulen „Softwarelandschaft“, „Leitbild“, „Netiquette“, „Erste Schritte“ etc. bestehen. Auch die anderen Kurse bestehen aus mehreren Modulen. Das Modul „Softwarelandschaft“ würde dann wiederum aus den folgenden Lernschritten in der festgelegten Reihenfolge bestehen:
Herzlich willkommen, in diesem Modul absolvierst Du fünf Lernschritte. Nach jedem Lernschritt erhältst Du automatisch Zugang zum nächsten Schritt. Los geht’s!
Schau Dir das Video mit einer ersten Einführung in unsere Softwarelandschaft an. Kennst Du die vorgestellte Software bereits gut, kannst Du direkt zu Lernschritt 3 springen.
Mache Dich mit unserer Softwarelandschaft vertraut. Lies dazu die Übersicht und erfahre mehr über die jeweiligen Funktionen. Markiere die Informationen anschließend als gelesen.
Zur Verinnerlichung kannst Du Dich nun an einem Quiz per Drag-and-Drop austesten! Hast Du hier mindestens 80 % richtig zugeordnet, erhältst Du Zugang zum nächsten Lernschritt. Hast Du weniger als 80 % erreicht, bekommst Du von uns zusätzliche Informationsmaterialien. Anschließend kannst Du Dein Wissen im Quiz erneut testen.
Richte Deinen PC mit der nötigen Software ein und installiere alle Applikationen. Hast Du Fragen, kannst Du unten einen Chat mit Deiner Ansprechperson öffnen. Wenn Du damit fertig bist, klicke auf „Aufgabe abgeschlossen“.
Mache Dich jetzt mit der Anwendung in der Praxis vertraut und integriere die Tools in Deinen Arbeitsalltag.
Herzlichen Glückwunsch, Du hast soeben das Modul „Softwarelandschaft“ der Kategorie „Onboarding“ erfolgreich abgeschlossen. Starte jetzt mit dem nächsten Modul, um Deinen Onboarding-Prozess abzuschließen. Hast Du alle Kurse erfolgreich abgeschlossen, erscheint in Deinem Profil das Zertifikat „Onboarding erfolgreich durchlaufen“. Anschließend bist Du bereit, um die nächste Challenge zu meistern!
All diese Lernschritte, die den neuen Mitarbeitenden Schritt für Schritt durch das Onboarding geführt haben, ergeben somit einen Lernpfad. Dabei können Lernschritte aus ganz unterschiedlichen Inhalten bestehen: Tests, Umfragen, Aufgaben und Aufträge, Bewertungen inkl. Bestehensgrenzen oder Zertifikate. Zusätzlich können Inhalte beliebig zusammengesetzt und in die unterschiedlichsten Abfolgen gebracht werden. Bei den meisten Systemen lassen sich auch PowerPoint- und PDF-Dateien konvertieren, HTML 5 Uploads durchführen oder Fotos, Videos und Audiodateien hochladen. Auch die Erstellung von E-Mail-Benachrichtigungen oder automatische Erinnerungen für Deine Mitarbeitenden ist problemlos möglich.
Durch die schrittweisen Gestaltungsmöglichkeiten bietest Du Deinen Mitarbeitenden autonomes Lernen auf eine didaktisch sinnvolle Weise. Im Arbeitsalltag haben Mitarbeitende oft nicht mehrere Stunden am Stück Zeit – aber 10 bis 20 Minuten hier und da ergeben sich schon eher. Bestimmt kennen Deine Mitarbeitenden auch das Nachmittagstief – das lässt sich durch eine kleine Lerneinheit angenehm auflockern. Sollte es mal stocken, können Deine Mitarbeitenden auch erstmal mit einem anderen Kurs weitermachen – vielleicht klappt es später besser. Wenn Wissen aufgefrischt werden soll, bietet sich ein Modul inkl. Lernpfad gut zur Wiederholung an.
Dein Unternehmen kann dabei immer einen Grenzwert festlegen, sodass die Leistung des Kursabsolvierenden das Vorgehen des nächsten Schrittes bestimmt. Entweder sie springt zum nächsten Schritt, wiederholt den aktuellen oder benötigt zusätzliche Nachbereitung. Dein Unternehmen hat auch immer die Möglichkeit zusätzliche Optionen zu integrieren, um die Autonomie des Kursabsolvierenden weiter zu unterstützen. Bewertungen der Lernschritte geben den Mitarbeitenden dabei einen guten Überblick zur Selbsteinschätzung, Reportings geben Deinem Unternehmen zeitgleich einen Einblick, wo die Mitarbeitenden stehen.
Dabei ergeben sich viele Vorteile: Deine Mitarbeitenden werden am Ende des Kurses alle auf dem gleichen Kenntnisstand sein, auch wenn der Weg dahin vielleicht unterschiedlich ist. Jeder kann dabei in seinem eigenen Tempo vorangehen und hat die volle Kontrolle über den eigenen Lernprozess. Durch den niedrigschwelligen Zugang und die abwechslungsreichen Lerninhalte, wird Langeweile vermieden und die Motivation hochgehalten. Das Vorgehen ist intuitiv, die Lernoptionen flexibel. Nebenbei spart Dein Unternehmen durch das selbstständige Wechseln zum nächsten Lernschritt, das automatische Wiederholen oder Überspringen einzelner Elemente personelle und zeitliche Ressourcen.
Ein strukturiertes Schulungsprogramm mit sinnvollen Lernpfaden ermöglicht Deinen Mitarbeitenden in ihrem eigenen Tempo zu lernen und dennoch am Ende ein unternehmensweites Lernziel zu erreichen. Du benötigst mehr Informationen über Lernpfade oder Unterstützung bei der Erstellung von Lernpfaden für Euer LMS? Dann vereinbare ein persönliches Erstgespräch mit uns!
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